Devider Wildpark Schwarze Berge, Abschluss, weiß, gerissen

Braunbrustigel

Steckbrief

Familie: Igel (Erinaceidae)
Ordnung: Insektenfresser (Eulipotyphla)
Lebensraum: reich gegliederte Feldflur und Gärten
Sozialstruktur: Einzelgänger
Nahrung: Insekten und kleine Säugetiere, Eier kleinerer Vogelarten
Paarungszeit: Ende April-Mitte August
Setzzeit: Juni-September
Größe: 22-30 cm
Gewicht: 400-1500 g, variiert stark je nach Jahreszeit, im Frühjahr nach dem Winterschlaf haben sie das geringste Gewicht
Höchstalter: 7 Jahre, in menschlicher Obhut über 10 Jahre
Besonderheit:
Während des Winterschlafes verliert der Braunbrustigel 17-26 % seines Körpergewichtes.

Braunbrustigel
Igel
Kennzeichen:

Eine Besonderheit der Braunbrustigel ist das Stachelkleid, das je nach Größe des Igels bis zu 7500 Stacheln aufweist. Jeder einzelne Stachel wird innerhalb von 12 bis 18 Monaten erneuert. Igel sind mithilfe eines Ringmuskels in der Lage, sich zu einer Kugel einzurollen. Jeder einzelne Stachel hat zudem einen eigenen Muskel, der ihn beim Einrollen senkrecht aufstellt. Die Füße an den kurzen Beinen haben jeweils 5 Krallen. Die lange Schnauze ist beweglich. Die Ohren sind klein und unter der Kopfbehaarung fast gar nicht zu erkennen.

Lebensraum/-weise:

Braunbrustigel sind dämmerungs- und nachtaktive Einzelgänger und leben vor allem in reich gegliederten Feldfluren mit vielen Hecken. Aufgrund der heute vorherrschenden Monokulturen ohne Randbepflanzung der Felder beschränkt sich das Vorkommen mittlerweile vor allem auf naturbelassene Gärten in Wohnsiedlungen. Igel sind also sogenannte Kulturfolger, die dem Menschen in seinen Lebensraum gefolgt sind.

Nahrung:

Igel können sehr schlecht sehen und orientieren sich bei der Nahrungssuche mit dem Geruchssinn. Sie sind Insektenfresser, die sich vorwiegend von Laufkäfern, Regenwürmern, Ohrwürmern, Hundert- und Tausendfüßlern sowie den Larven von Nachtschmetterlingen ernähren. In der Phase der Jungenaufzucht sind kleinere Eier bodenbrütender Vögel eine wichtige Nahrungsquelle. Entgegen vieler Annahmen fressen Igel nur selten pflanzliche Kost wie Obst oder Wurzeln.

Igel Jungtier
Fortpflanzung:

In der Paarungszeit vollzieht sich ein spannendes Schauspiel. Das Männchen umkreist das Weibchen, das versucht, sich mit Aufstellen der Stacheln und Kopfstößen dem Männchen zu entziehen. Da dieses Verhalten besonders auffällig ist, wird es Igelkarussell genannt. Kommt ein weiteres Männchen dazu, nutzen die weiblichen Tiere häufig die Zeit des Kampfes zwischen den beiden Rivalen zur Flucht. Nach einer Tragzeit von etwa 35 Tagen kommen durchschnittlich 4 bis 5 Igelwelpen zur Welt. Bereits bei der Geburt haben die kleinen Igel Stacheln, diese sind allerdings sehr weich, weiß und noch in der aufgequollenen Haut verborgen, damit sie die Igelin bei der Geburt nicht verletzen. Das Weibchen kümmert sich allein um den Nachwuchs, erwachsene männliche Tiere werden spätestens zur Geburt aus dem Revier vertrieben.

Besonderheiten:

Eingekuschelt durch den Winter! Der europäische Braunbrustigel ist einer der wenigen echten Winterschläfer in Deutschland. Bereits im Herbst baut er sich ein Nest aus Moos und Blättern und frisst sich ein dickes Fettpolster an. Um den Winter zu überleben, muss ein Igel mindestens 500 Gramm wiegen. Zuerst gehen die männlichen Igel in den Winterschlaf, dies kann bereits im September passieren. Es folgen die Weibchen, die nach der kräftezehrenden Geburt und Jungenaufzucht eine längere Fressphase benötigen. Als letztes fallen die Jungtiere in den Winterschlaf. Die Körpertemperatur sinkt dabei von 36 Grad Celsius auf 1 bis 8 Grad, die Atemfrequenz liegt bei 1- bis 2-mal pro Minute, der Herzrhythmus sinkt auf 5 Schläge pro Minute. Während des Winterschlafes verlieren Igel zwischen 17 und 26 Prozent ihres Körpergewichtes. Wenn die Temperaturen dauerhaft auf über 10 Grad steigen, beginnt die Aufwachphase der Igel.

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