Devider Wildpark Schwarze Berge, Abschluss, weiß, gerissen

Waschbär

Steckbrief

Familie: Kleinbären (Procyonidae)
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Lebensraum: Gewässerreiche Laub- und Mischwälder
Sozialstruktur: Geschlechtergetrennte Kleingruppen
Nahrung: Allesfresser
Paarungszeit: Februar, manchmal auch Mai-Juni
Tragzeit: Ca. 65 Tage
Größe:
Kopf-Rumpf-Länge bis 71 cm,  Schwanzlänge bis 40 cm
Gewicht: Bis 9 kg
Höchstalter: 16 Jahre, durchschnittlich werden Waschbären allerdings nur wenige Jahre alt
Besonderheit: Der Waschbär macht keinen Winterschlaf, sondern eine Art Winterruhe.

Kennzeichen:

Zu erkennen ist der Waschbär an seiner dunklen Färbung um die Augen herum, die wie eine Maske wirkt und mitunter für die Bezeichnung des Waschbären als „Kleiner Bandit“ sorgt.

Lebensweise:

Waschbären stammen ursprünglich aus Nordamerika, wurden aber in der ersten Hälfe des 20. Jahrhunderts gezielt nach Europa gebracht. Sie wurden in Pelztierfarmen gehalten, einigen gelang die Flucht. Außerdem breiteten sie sich im Rahmen einer Auswilderungsaktion am Edersee in Hessen rasant aus. Da den Waschbären in Europa Fressfeinde fehlen und sie extrem anspruchslos bezüglich ihrer Nahrung sind, konnten sie sich schnell und stark vermehren.

Waschären lieben Wassermelone
Waschbären im Wildpark Schwarze Berge, Baum, öffentliche Fütterung beim Waschbär, kuscheln auf dem Baum
Jagdweise:

Mithilfe ihres außerordentlich guten Gehörs sind Waschbären in der Lage, selbst leiseste Geräusche wahrzunehmen. Außerdem haben sie einen ausgeprägten Tastsinn, von dem sich der Name „Waschbär“ ableitet. Waschbären suchen ihre Nahrung oft in Gewässern und tasten dabei den schlammigen Boden und die Pflanzen und Steine des Ufers ab. Um zu erkennen, um welche Art der Nahrung es sich handelt, wenden Waschbären ihre Beute zwischen den geschickten Pfoten, was den Eindruck erweckt, sie würden ihre Nahrung waschen. Als anspruchslose Allesfresser ernähren sich Waschbären von Wassertieren, Insekten, Würmern und Schnecken, lehnen jedoch auch Obst oder kleine Säugetiere nicht ab.

Fortpflanzung:

Waschbären paaren sich im Februar, der Nachwuchs wird nach etwa 65 Tagen im Frühjahr geboren. Dabei bringt das Weibchen durchschnittlich 3 Welpen zur Welt. Anfangs besteht die Nahrung der Jungtiere ausschließlich aus Muttermilch, das erste Verlassen der Wurfhöhle im Alter von 6 bis 9 Wochen läutet den Beginn der eigenständigen Nahrungssuche ein.

Besonderheiten:

Waschbären können Bäume mit dem Kopf voraus hinunterklettern. Dazu verdrehen sie ihre Hinterpfote, bis diese nach hinten zeigt. Dank ihrer langen und geschickten Finger gelten Waschbären als wahre Fingerakrobaten, vor denen nichts sicher ist. Neben Knoten aus Schnürsenkeln können sie sogar Muttern von Schrauben lösen. Der Tastsinn der empfindlichen Vorderpfoten wird auch dann nicht eingeschränkt, wenn der Waschbär mehrere Stunden in weniger als 10° C kaltem Wasser steht.

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