Devider Wildpark Schwarze Berge, Abschluss, weiß, gerissen

Gelbbauchunke

Steckbrief

Familie: Unken und Barbourfrösche (Bominatoridae)
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Lebensraum: Berg- und Hügelland in Mittel- und Südeuropa
Sozialstruktur: Einzelgänger, während der Fortpflanzungszeit finden sich die Tiere an den Laichgewässern zusammen
Nahrung: Insekten, Spinnen, Milben und kleinere Krebstiere
Paarungszeit: April-August
Größe:
Körperlänge 3,5 bis 4,5 cm, selten bis 5,6 cm
Gewicht: bis 6 g
Höchstalter: 15 Jahre, in menschlicher Obhut 27 Jahre

Gelbbauchunke
Kennzeichen:

Die Gelbbauchunke ist ein kleiner Froschlurch. Die Oberseite ist graubraun gefärbt und mit flachen Warzen besetzt. Die Unterseite ist graublau bis schwarzblau gefärbt und weist ein auffallendes gelbes Fleckenmuster auf, welches mehr als die Hälfte der Unterseite ausmacht. Die Gelbbauchunke besitzt die für Unken typische herzförmige Pupillenform. Dank ihrer giftigen Hautsekrete sind die Unken gut geschützt und können mit über 15 Jahren ausgesprochen alt werden.

Lebensraum/-weise:

Die Gelbbauchunke kommt im Berg- und Hügelland des mittleren und südlichen Europas vor. Ursprünglich war die Art ein typischer Bewohner von Bach- und Flussauen. Aufgrund der Trockenlegung vieler Auen sind die Tiere heute auf vom Menschen geschaffene Ersatzbiotope angewiesen. Als Ersatzlebensräume bevorzugt die Gelbbauchunke temporäre Kleinstgewässer wie Traktorspuren, Pfützen und kleine Wassergräben, die meist vegetationslos und somit frei von konkurrierenden Arten und Fressfeinden sind. Man findet diese Pionierart heute häufig in Steinbrüchen oder Kiesgruben sowie auf Truppenübungsplätzen. Gelbbauchunken sind sowohl tag- als auch nachtaktiv. Von Oktober bis März überwintert die Gelbbauchunke an Land in Spalten und Erdhöhlen, die in frostfreien Tiefen liegen.

Gelbbauchunke im nassen Sand
Nahrung:

Die überwiegende Nahrung der Gelbbauchunke sind Insekten wie Käfer, Schmetterlingsraupen, Ameisen und Mückenlarven. Auch Spinnen, Milben, Würmer und kleinere Krebstiere werden verzehrt.

Fortpflanzung:

Gelbbauchunken gehören zu den „Langzeitlaichern“. Die Fortpflanzungszeit beginnt ab April und kann bis August dauern. Die Paarungsrufe der Männchen hört man im Spätfrühling und Frühsommer. Sie sind dumpf und melodiös aber recht leise, da die Tiere keine Schallblase besitzen. Die einzelnen Rufe ertönen meist mehr als 40-mal pro Minute. Die Weibchen legen bis zu 170 Eier, die sie in kleinen Klümpchen von 2 bis 20 Stück an untergetauchte Pflanzenteile heften. Die Kaulquappen schlüpfen bereits nach zwei bis drei Tagen. Bei günstiger Umgebungstemperatur (18-27° C) kann die gesamte Metamorphose in 4 bis 6 Wochen abgeschlossen sein.

Besonderheiten:

Die Gelbbauchunke zeigt bei Gefahr den „Unkenreflex“. Bei dieser Schreckstellung macht die Gelbbauchunke in Bauchlage ein Hohlkreuz, streckt alle Gliedmaßen von sich und zeigt ihre gelbe Warnfarbe der Unterseite. Der Unkenreflex dient zur Abschreckung von Fressfeinden und warnt vor dem Hautgift der Gelbbauchunke.
Die Gelbbauchunke ist auf den Lebensraum Wasser angewiesen. Die Zerstörung oder Beeinträchtigung von Kleingewässern durch Zuschüttung oder Eintrag von Müll, Dünger und Umweltgiften gefährden die Gelbbauchunke. In Deutschland kommt die Gelbbauchunke hauptsächlich im Süden und in der Mitte vor. Die nördlichsten bekannten Vorkommen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sind stark zurückgegangen und akut vom Aussterben bedroht.

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