Devider Wildpark Schwarze Berge, Abschluss, weiß, gerissen

Frettchen

Steckbrief

Familie: Marder (Mustelidae)
Ordnung:
Raubtiere (Carnivora)
Lebensraum:
Frettchen sind Haustiere und leben in menschlicher Obhut, ihr wilder Verwandter – der Iltis – lebt in der Nähe von Gewässern
Sozialstruktur: Frettchen leben in Gruppen, die Wildform Iltis ist Einzelgänger
Nahrung: Fleischfresser
Paarungszeit: März-April
Tragzeit: 40-45 Tage
Setzzeit: April-Mai
Größe: Länge mit Schwanz bis zu 80 cm
Gewicht: Fähen (Weibchen) etwa 0,7 kg, Rüden bis zu 2 kg
Höchstalter: Fähen bis zu 10 Jahre, Rüden bis zu 8 Jahre
Besonderheit: Frettchen haben eine Stinkdrüse, die sie bei Gefahr entleeren.

Kennzeichen:

Der schlanke, langgestreckte Körper mit kurzen Beinen ist ganz typisch für die Familie der Marderartigen. In der Wildfarbe sind Frettchen dunkel mit heller Unterwolle, im Gesicht haben sie eine dunkle Augenmaske. Durch die lange Zeit in menschlicher Obhut gibt es aber mittlerweile viele unterschiedliche Farbschläge, von weiß bis schwarz, mit kurzen oder langen Haaren.

Lebensweise:

Frettchen schlafen rund 14 bis 18 Stunden am Tag. Diese Zeit verbringen sie aneinander gekuschelt in ihren Schlafhöhlen, unterbrochen von mehreren Wachphasen. Sie haben keine richtige Hauptaktivitätszeit. Wenn sie wach sind, sind sie sehr verspielt, neugierig und aktiv.

Frettchen
Nahrung:

Die Tiere sind reine Fleischfresser, sie ernähren sich von Kleintieren bis zur Größe von Kaninchen. Gerne genommen sind auch Schlangen und Frösche. Der Iltis als wilder Verwandter des Frettchens legt sich Vorratskammern an, in denen er tote oder durch einen Nackenbiss gelähmte Tiere sammelt.

Fortpflanzung:

Die Paarungszeit – auch Ranzzeit genannt – liegt im März und April, 40 bis 45 Tage nach der Paarung kommen die kleinen Frettchenwelpen nackt und blind zur Welt. Meist besteht ein Wurf aus 3 bis 7 Jungtieren. Diese werden 2 Monate von der Mutter gesäugt.

Besonderheiten:

Frettchen zählen zu den ältesten Haustieren überhaupt. Lange bevor es in Europa Hauskatzen gab, wurde das Frettchen aus dem Iltis gezüchtet. Bereits im 4. oder 5. Jahrhundert vor Christus begannen Menschen, die Tiere als Jagdhelfer zu halten. Die kleinen, flinken Marder wurden in die Kaninchenbauten gelassen, um die Bewohner heraus zu jagen.

Zwei Frettchen stecken ihren Kopf aus ihrer Hütte heraus

Frettchen kommunizieren untereinander über Körpersprache. Dabei sehen sie manchmal so aus, als würden sie ausgelassen tanzen und laufen mit einem Buckeln aufeinander zu. Dabei wird wild gegockert. Sie spielen gerne mit ihren Artgenossen, dabei wird der Spielpartner mit Bocksprüngen zum Mitspielen aufgefordert. Daher sollten die Marder auch nie alleine gehalten werden. Die Stinkdrüsen der Tiere werden bei Gefahr entleert und die übelriechende Flüssigkeit dem Feind entgegen gespritzt. Normalerweise riechen Frettchen eher süßlich, etwas nach Honig. So bekam das Frettchen auch unterschiedliche Namen, Honigmarder oder Stinkmarder zum Beispiel. Sein lateinischer Name heißt übersetzt „stinkender Mäusedieb“.
Die Tiere können nicht besonders gut sehen, sie erkennen nur Rot- und Blautöne, alles andere sehen sie in Grautönen. Daher orientieren sie sich über den Geruchssinn, Hören und Tasten. Ihre langen Barthaare erlauben es ihnen, sich sogar in dunklen Röhren und Gängen zurechtzufinden.

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