Devider Wildpark Schwarze Berge, Abschluss, weiß, gerissen

Luchs

Steckbrief

Familie: Echte Katzen (Felidae)
Ordnung:
Raubtiere (Carnivora)
Lebensraum:
Wälder mit störungsarmen Rückzugsgebieten
Sozialstruktur: Einzelgänger
Nahrung: Fleischfresser
Paarungszeit: Februar-Mörz
Tragzeit: 67-74 Tage
Setzzeit: April-Juni
Größe: Schulterhöhe 55-75 cm, Länge bis 130 cm
Gewicht: 20-45 kg
Höchstalter: 8-10 Jahre
Besonderheit: Der Luchs läuft fast lautlos.

Kennzeichen:

Besonders charakteristisch für den Luchs sind seine bis zu 5 cm langen Haarpinsel an den Ohrenspitzen, sein ausgeprägter Backenbart und der kurze Schwanz. Sein individuell geflecktes Fell ist im Sommer eher rötlich bis gelbbraun und im Winter graubraun. Die Färbung des Haarkleides variiert je nach Jahreszeit und ist mit Blick auf die Fleckung völlig individuell. Das Winterfell schützt den Luchs mit einer dichten Unterwolle und langen, darüber fallenden Grannenhaaren. Sein dichtes Fell, kombiniert mit seiner Hochbeinigkeit und den breiten Pfoten, ermöglichen es dem Luchs, auch bei Schneelagen seine Beutetiere zu erlegen.

Lebensraum/-weise:

Die auch „Pinselohr“ genannte Raubkatze war einst in Westeuropa weit verbreitet. Sein schlimmster Feind war immer der Mensch, der ihn gnadenlos verfolgte, teils wegen seines kostbaren Pelzes, teils weil er als „Jagdschädling“ galt. Die größte Katze Europas wurde durch die gezielte Verfolgung beinahe ausgerottet. Heute leben wieder einzelne Exemplare in einigen deutschen Mittelgebirgen.
Luchse sind Einzelgänger, die große Gebiete für sich beanspruchen. Die Reviergröße variiert stark in Abhängigkeit von der Waldstruktur und der Dichte der Beutetiere. Sie kann bis zu 450 Quadratkilometer umfassen. Die männlichen Tiere haben größere Reviere als die weiblichen. Gejagt wird vorwiegend in der Dämmerung und nachts. Tagsüber zieht sich der Luchs zurück.

Luchstag im Wildpark Schwarze Berge, Pinselohr, weiches Fell, große Augen
Nahrung / Jagdweise:

Luchse ernähren sich überwiegend von Rehen, aber auch kleinere Tiere wie Mäuse, Ratten und Vögel stehen auf dem Speiseplan. Pro Tag benötigt ein Luchs zwischen 1 und 2,5 kg Fleisch. Gerissene Rehe werden immer wieder aufgesucht. Ein Luchs ist ein Ansitz- und Anschleichjäger, der sich zunächst anschleicht. Ist er nahe genug, springt er mit einem großen Satz auf die Beute. Dabei kann ein Luchs aus dem Stand 7 m weit springen und Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h erreichen.

Fortpflanzung:

Zwischen Februar und April ist bei den Luchsen Paarungszeit – die sogenannte Ranz. Die sonst einzelgängerisch lebenden Tiere finden sich dabei für kurze Zeit zusammen. Typisch sind zu dieser Zeit kurze Rufe, mit denen die Kuder die weiblichen Katzen anlocken. Nach 67 bis 74 Tagen kommen dann 2 bis 5 Jungtiere zur Welt.

Besonderheiten:

Neben den auf das Jagen angepassten Körpermerkmalen wie Pinselohren und lange Sprungbeine haben die Tiere behaarte Füße, so lässt es sich besser schleichen. Wie fast alle Katzen haben Luchse einziehbare Krallen, nur zum Klettern und Beutemachen werden sie herausgefahren und sind so immer scharf und spitz. Der Luchs hat ein phantastisches Hörvermögen und sieht besonders gut. Er hört eine Maus auf eine Entfernung von 50 m! Unterstützt wird das Hören durch die Haarpinsel an seinen Ohren und auch der ausgeprägte Backenbart könnte wie ein Reflektor für Schallquellen wirken. Seine extrem lichtempfindlichen Augen ermöglichen die Jagd zur Dämmerungszeit und in der Nacht.

Du willst noch mehr über den Luchs und seine Auswilderungsprojekte Herausfinden? Dann gibt es hier noch mehr Informationen vom WWF für Dich. 

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