Devider Wildpark Schwarze Berge, Abschluss, weiß, gerissen

Europäischer Dachs

Steckbrief

Familie: Marderartige (Mustelidae)
Ordnung:
Raubtiere (Carnivora)
Lebensraum:
hügelige, bewaldete Landschaften
Sozialstruktur: Familienverband
Nahrung: Allesfresser
Hauptpaarungszeit: Februar-März und Juli-August
Hauptsetzzeit: Februar-März
Tragzeit: 45 Tage, aufgrund von Eiruhe kann es zu einer verlängerten Tragzeit von 5-12 Monaten kommen, damit alle Dachse zu einer ähnlichen Zeit zur Welt kommen
Größe: Kopf-Rumpf-Länge 64-88 cm, Schwanzlänge bis 18 cm
Gewicht: bis 17 kg
Höchstalter: 15 Jahre
Besonderheit: Der Dachs lebt in unterirdischen Bauten, die zum Teil bereits seit Generationen existieren und immer wieder um Gänge und Räume erweitert werden.

Dachs schnuppert an Grashalm im Wildpark Schwarze Berge
Kennzeichen:

Ein besonders markantes Merkmal des Dachses ist sein weißer Kopf mit zwei symmetrischen schwarzen Längsstreifen. Der restliche Oberkörper ist gleichmäßig grau-weiß- schwarz gefärbt, die Bauchseite schwarz. Ihre Pfoten sind mit langen, gebogenen Grabkrallen ausgestattet. Daran ist die Fußspur des Dachses eindeutig zu erkennen.

Lebensraum/-weise:

Dachse bilden einen großen Familienverband, in dem mehrere Generationen in einer Dachsburg zusammenleben. Ein Dachsbau wird immer weiter ausgebaut. Ein in England gefundener Dachsbau umfasste sogar 50 Kammern, 178 Eingänge und insgesamt 879 m Tunnel. Zu erkennen ist ein Dachsbau an der Dachsrinne am Höhleneingang. Diese Schleifspur entsteht beim Eintragen von Nistmaterial. Dachse sind nacht- und dämmerungsaktiv.

Lecker, Wassermelone!
Nahrung:

Der Dachs ist ein Allesfresser, die Nahrungszusammenstellung variiert je nach Jahreszeit. So ernährt sich der Dachs im Herbst fast ausschließlich von pflanzlicher Kost. Im Frühjahr dienen vor allem Regenwürmer als Nahrung. Sonst stehen Beeren, Früchte, Insekten, Schnecken und Sämereien auf ihrem Speiseplan.

Fortpflanzung:

Die kleinen Dachswelpen kommen nackt und blind im zeitigen Frühjahr zur Welt. Ein Weibchen bekommt meistens 2, es können aber auch bis zu 5 Welpen sein. Die Kleinen bleiben zunächst bis zum Frühsommer im Bau und werden dort von der Mutter mit Milch versorgt. Danach geht der Nachwuchs zusammen mit der Mutter auf nächtlichen Streifzug. Einige Jungtiere verlassen mit 2 Jahren ihre Familie, andere bleiben dauerhaft im Bau der Eltern.

Besonderheiten:

In vielen deutschen Fabeln spielt der Dachs eine Rolle, hier heißt er Meister Grimmbart.

Viel los im Dachsbau / Wohnen im Mehrfamilienhaus:

Dachsbauten sind aufgrund ihrer Größe und Beschaffenheit ein beliebtes Zuhause für andere Tiere. Fuchs, Waschbär, Iltis, Brandgans und/oder Wildkaninchen können mit dem Dachs eine Wohngemeinschaft bilden, wobei jeder eine eigene Höhle bewohnt. Erbauer des Zuhauses ist dabei immer der Dachs. Innerhalb des Baus herrscht ein sogenannter Burgfrieden, Mitbewohner einer anderen Art werden innerhalb des Baues oder in dessen Nähe nicht gefressen. Begegnen sich die Tiere allerdings weiter entfernt vom Bau, so wird die Gans wieder zur Beute des Fuchses.
Die Wohngemeinschaft mit dem Fuchs wurde dem Dachs in der Vergangenheit fast zum Verhängnis. Zur Eindämmung der Tollwut wurden viele Fuchsbauten begast und dabei auch die Dachse getötet. Mittlerweile haben sich die Dachsbestände jedoch erholt.

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